Eine Schamlippenkorrektur ist kein Tabuthema mehr
Die Unannehmlichkeiten
Sie haben wahrscheinlich schon davon gehört: zu große innere Schamlippen, die ein Ärgernis sein können. Wir sprechen nur dann von übergroßen Schamlippen, wenn sie Symptome verursachen. Dabei kann es sich sowohl um körperliche Beschwerden (Irritationen beim Gehen, Radfahren oder beim Sex) als auch um psychische Beschwerden (Scham) handeln. Außerdem kann es sein, dass Ihr Intimbereich weniger attraktiv aussieht, weil die inneren Schamlippen hervortreten.
Was ist normal?
Wussten Sie, dass bei etwa 60 % der Frauen nach der Pubertät die inneren Schamlippen größer sind als die äußeren? Dies ist nicht abnormal, sondern eine normale anatomische Variation. Allerdings können die Schamlippen im Laufe des Lebens größer werden. Diese Vergrößerung betrifft dann meist die inneren Schamlippen. Der medizinische Begriff für eine solche Vergrößerung ist Hypertrophie. Übergroße innere Schamlippen entstehen meist in der Pubertät oder nach einer Schwangerschaft.
Muss man sich dafür schämen?
In den Jahren meiner Tätigkeit als plastischer Chirurg habe ich regelmäßig Frauen gesehen, die eine Schamlippenverkleinerung in Erwägung gezogen haben. Die Gründe dafür sind unterschiedlich und verständlich. In der Regel sagen mir die Frauen, dass sie eine Behandlung in Erwägung ziehen, weil sie die inneren Schamlippen als zu groß und störend empfinden.
Beispiele für lästige Situationen sind: Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Reizungen beim Sport (z. B. beim Reiten und Radfahren) oder das Sichtbarwerden in enger Kleidung und Bademode. Seien Sie also nicht beunruhigt, falls Sie selbst darunter leiden, Sie sind bestimmt nicht der Einzige! Ich glaube, das Problem sollte nicht unterschätzt werden. Schließlich können die körperlichen Symptome wie Schmerzen und die psychischen Symptome wie Scham sehr unangenehm sein. Eine wichtige Botschaft dabei ist, dass Sie über Ihre Verlegenheit und Funktionseinschränkung sprechen können, und dann können wir gemeinsam nach einer Lösung suchen, bei der eine ehrliche Beratung im Vordergrund steht.
Eine Schamlippenkorrektur Schritt für Schritt erklärt
Bei der Schamlippenkorrektur werden die inneren Schamlippen verkleinert, so dass sie sozusagen in die äußeren Schamlippen (auch „große Schamlippen“ genannt) hineinfallen und eine bessere Proportion entsteht. Dazu werden überschüssige Haut und Gewebe entfernt, meist in Form einer Keilexzision (V-förmiger Schnitt). Dabei wird berücksichtigt, dass es keine Narbenretraktion gibt. Der Eingriff wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert etwa 30-45 Minuten. Vor der Operation wird der Teil der Schamlippen, der entfernt werden soll, in Absprache mit der Patientin/Klientin markiert. Nach der Entfernung wird die Schleimhaut mit löslichem Nahtmaterial verschlossen, das nicht entfernt werden muss. Sie können dann noch am selben Tag nach Hause gehen.
In den ersten Tagen nach der Operation kann es zu erheblichen Schwellungen kommen. Viele Frauen sind darüber schockiert, aber das ist ganz normal! Es ist ratsam, sich gut zu kühlen und Damenbinden zu tragen. Auch unter der Dusche sollte man sich täglich gut abspülen. Außerdem ist es wichtig, in den ersten 2 Wochen auf anstrengende körperliche Betätigung und Sex zu verzichten. Eine Schamlippenkorrektur wird in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen. Nur in extremen, seltenen Fällen könnte es zu einer Erstattung kommen.
Wenn Sie nach diesem Blog noch Fragen haben, können Sie sich gerne an uns wenden und sich beraten lassen.
